rheinisches journalistinnenbüro

 

RJB-bestÄnde im
Archiv fÜr alternatives schrifttum (AFAS)

Journalismus im Kollektiv
(Seit 1982/83
)

Radiosendungen

Auswahlbibliographie
Bücher
Aufsätze

Leseproben
Zeitworte
Kommentare
Reportagen
Perspektivwechsel
Analysen
Interviews
Vorlesung

Politische AktivitÄten

Zensur und Prozesse

Berichte Über das RJB

STARTSEITE

 

 

politische AktivitÄten des RJB

 

Get up, stand up…
Politische Veranstaltungen, Initiativen und Aktionen, die das RJB initiiert oder aktiv unterstützt hat

1983
Im September beteiligt sich das RJB an einer Solidaritätswoche zum zehnten Jahrestag des Militärputsches in Chile.
Im Dezember zeichnet es presserechtlich verantwortlich für eine Veranstaltung von mehr als zwanzig Initiativen zum Thema »Atomarer Wahnsinn und Zensur« mit Fallbeispielen aus Presse, Funk, Fernsehen und Film.

1984
Initiierung einer Kampagne »Gegen Zwangsarbeit in Köln« in Zusammenarbeit mit dem Kölner Arbeitslosenzentrum (KALZ). (»1.500 Kölner SozialhilfeempfängerInnen müssen für 1,50 DM Stundenlohn Zwangsarbeit leisten.«)

1985
Vorstellung der Studie Neue Armut – die Ausgrenzung von Erwerbslosen aus der Arbeitslosenunterstützung auf zahlreichen Veranstaltungen von Initiativen, Gewerkschaften, Buchläden und Arbeitslosenzentren.

1986
Vorstellung des Buches Hoch die Internationale Solidarität? Zur Geschichte der Dritte-Welt-Bewegung beim Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen (BUKO) in Bremen. Danach zahlreiche weitere Referate bei Initiativen über das im Buch enthaltene Plädoyer für eine kritische Internationalismusarbeit.

1987
Autoren aus dem RJB präsentieren vor GewerkschafterInnen, BetriebsrätInnen und Vertrauensleuten gängige »Unternehmermethoden gegen Betriebsratswahlen«, die sie für ein gleichnamiges Buch recherchiert haben.

1988
Kampagne für die Freilassung des Kölner Studentenpfarrers Klaus Schmidt und seines Begleiters Tony Bosch aus philippinischer Haft. Die beiden werden im Juni auf der Bondoc-Halbinsel festgenommen. In dieser Region betreibt die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, GTZ, im Auftrag der Bundesregierung ihr größtes Entwicklungsprojekt. Dort hat auch die philippinische NPA-Guerilla ihre Hochburg. Nach Freilassung aus der Militärhaft kehrt Klaus Schmidt nach Köln zurück, Tony Bosch muss hierher ins Exil fliehen. Zusammen mit dem RJB und dem Philippinenbüro initiieren sie eine Kampagne gegen das GTZ-Projekt. Es entpuppt sich als Instrument der Aufstandsbekämpfung unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe. (Das RJB unterstützt diese Kampagne erneut in den neunziger Jahren durch investigative Recherchen und weitere Publikationen zum Thema.)

1989
Aus einem regelmäßigen Treffen alternativer Medienbetriebe und Kollektive in Köln (FrauenPress, Factum, Punktum, Kölner Volksblatt Verlag, Schwarz-Weiß Verlag, laif, RJB u.a.) entwickelt sich ein »Arbeitskreis Freie« in der Deutschen Journalisten-Union. Ein Mitglied des RJB wird für die Gewerkschaftsarbeit zeitweise freigestellt.

1991
Während des Golfkriegs erscheint in Köln wöchentlich eine Antikriegszeitung namens desert (später umbenannt in morgengrauen). Das RJB stellt jeden Freitag zwei MitarbeiterInnen frei, um Artikel für die Zeitung zu schreiben.

1992
Ein Mitglied des RJB recherchiert bei der Weltausstellung in Sevilla, mit der Spanien den 500. Jahrestag der Kolonialisierung Amerikas feiert. Als es bei der Eröffnung der EXPO zu Protesten kommt, schießt die spanische Polizei in die Demonstration und verhaftet Dutzende TeilnehmerInnen eines Gegenkongresses. Darunter sind auch viele KölnerInnen. Sie werden auf einem Campingplatz festgenommen, einige Tage von der Guardia Civil festgehalten und schließlich von bewaffneten Polizisten zur Grenze eskortiert und abgeschoben. Zurück in Köln treffen sich mehr als ein Dutzend Beteiligte in den Büroräumen des RJB, um gemeinsam ein Buch zu schreiben: Fiesta Colonialista – Spanien, EG und die 500-Jahr-Feiern. Der Verkaufserlös soll die Prozesskosten in Spanien decken.

1995/96
Mitarbeit im Komitee für den ägyptischen Literaturwissenschaftler Nasr Abu Zaid. Der kritische Koranexperte war von islamistischen Gegnern der »Ketzerei« beschuldigt und gegen seinen Willen von seiner Frau geschieden worden. Nach Morddrohungen flohen beide ins Exil in die Niederlande.

In Zusammenarbeit mit dem Afrika Süd Aktionsbündnis, AAB, wird eine Fotoausstellung über Frauen in Südafrika konzipiert. Die Frauen arbeiten im so genannten informellen Sektor, unter äußerst prekären und ungesicherten Verhältnissen. Zur Eröffnung dieser Wanderausstellung wird eine Vertreterin der Self Employed Womens Union (SEWU), einer südafrikanischen Gewerkschaft von Straßenhändlerinnen, nach Köln eingeladen.

1996
Zum ersten Todestag des vom nigerianischen Militärregime in Absprache mit dem Ölkonzern Shell hingerichteten Schriftstellers Ken Saro Wiwa organisiert das RJB zusammen mit anderen politischen Gruppen eine zehntägige Solidaritätswoche mit Blockaden von Shell-Tankstellen, Theater- und Filmvorführungen und einem Vortrag des Literaturnobelpreisträgers Wole Soyinka in der Kölner Universität.

1998
In Köln beginnt im Januar das »Wanderkirchenasyl«. Mitorganisiert vom Netzwerk kein mensch ist illegal schützt es bereits nach einigen Monaten mehrere hundert illegalisierte kurdische Flüchtlinge vor der Abschiebung. Hundert Kirchengemeinden in NRW beteiligen sich schließlich an der Aktion. Das RJB stellt ein Mitglied für die Pressearbeit frei.

1999
Im Vorfeld des Kölner Doppelgipfels der EU- und G7/8-Regierungschefs arbeitet eine Mitarbeiterin von Peoples‘ Global Action über mehrere Wochen im RJB, um die Protestaktionen von 400 landlosen Bauern aus Indien in zahlreichen europäischen Städten vorzubereiten.

2001
RJB-Mitglieder engagieren sich bei Aktionen des Komitees gegen amtlichen Rassismus, das »verdachtsunabhängige Kontrollen« des Bundesgrenzschutzes an Bahnhöfen beobachtet, kritisiert und zu unterbinden versucht. Der BGS greift Menschen nach rassistischen Kriterien aus der Menge heraus: nach Aussehen, Hautfarbe und Sprache. Ein RJBler bezichtigt BGS-Beamte deshalb öffentlich des »Rassismus«, wird wegen Beleidigung angezeigt, aber von einem Kölner Gericht freigesprochen. Es hält selektive Kontrollen durch den BGS für »verfassungsrechtlich bedenklich«.

2002
Das RJB unterstützt im Sommer die »Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen«. Rund 30 Flüchtlinge und Migranten aus 22 Ländern ziehen durch die Bundesrepublik und fordern im Vorfeld der Bundestagswahl ein Ende der vielfältigen Diskriminierungen und »gleiche Rechte«, etwa auf Bewegungsfreiheit, Wohnung und Arbeit.

2002 – 2008
Teilnahme an lokalen und internationalen Sozialforen sowie Protestaktionen der Antiglobalisierungsbewegung z.B. in Florenz und beim G8-Gipfel in Genua.

2007 – 2008
Unterstützung von Protestaktionen gegen die rassistischen Kampagnen der Kölner Neonazi-Organisation Pro Köln (Moscheebau, Anti-Islam-Kongress…)

2008
Betriebsausflug des Kollektivs zu den Demonstrationen und Blockaden gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm. Die Teilnahme an den Aktionen gilt als Arbeitszeit.

Mitarbeit bei der zehnte Ausgabe des Afrika-Filmfestival in Köln (»Jenseits von Europa X«) und Unterstützung der Kampagne zum Erhalt und zur finanziellen Absicherung dieses Festivals.

2009
Premiere der vom RJB erstellten Ausstellung «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg» in Berlin.

2010
Unterstützung der Solidaritätskampagne für die Freilassung von Dogan Akhanli (www.gerechtigkeit-fuer-dogan-akhanli.de/blog/). Der Schriftsteller und Menschenrechtler Dogan Akhanli, Mitarbeiter bei "recherche international e.V.", wurde am 10. August 2010 bei seiner erstmaligen Einreise in die Türkei nach seiner Flucht 1991 festgenommen. In einer Kampagne gelang es, zahlreiche Prominente und wichtige Organisationen zu öffentlichen Stellungnahmen für seine Freilassung zu gewinnen. Nach fast viermonatiger Haft sah sich schließlich das zuständige Istanbuler Gericht am 8.12.2010 veranlasst, Dogan Akhanli ohne Auflagen freizulassen.

Mitarbeit an der 11. Ausgabe des Afrika-Filmfestivals in Köln («Jenseits von Europa XI») und Präsentation eines umfangreichen Begleitprogramms zur Ausstellung «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg» im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln – mit Filmen, Referaten, ZeitzeugInnen und dem Hiphop-Tanztheater «Die vergessenen Befreier» aus Frankreich.

2011
Das RJB unterstützte im November 2011 die Vorbereitung, Organisierung und Durchführung des „Writers in Prison Day“ (http://www.writersinprison.org/). An diesem Tag wird traditionell der inhaftierten AutorInnen und JournalistInnen in der ganzen Welt gedacht, die wegen ihrer freien Rede und ihres freien Wortes hinter Gittern sitzen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung in Deutschland stand die Situation in der Türkei (http://www.exilpen.net/neuigkeiten/neuigkeiten/diw_2011_report.html). Die Veranstaltung im Kleinen Sendesaal des WDR wurde von Beriwan Aymaz und RJB-Mitglied Albrecht Kieser moderiert.

Mitarbeit an den Nordafrika-Reihen von FilmInitiativ Köln e.V. "Game Over" (im Mai) und "No More Fear" (im Oktober. Siehe: www.filminitiativ.de

2012
Auch nach Auflösung des RJB unterstützen alle ehemaligen Mitglieder die Kampagne „Radioretter“, die sich gegen die Programmreform von WDR 3 sowie die Formatisierung und Verflachung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks insgesamt richtet. Siehe: http://www.die-radioretter.de

^